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In diesem „Zimmer“ werden Sie in die Zeit des Schimmelreiter-Autors Theodor Storm zurückversetzt. Ein nach Beschreibung des Dichters gestalteter Weihnachtsbaum mit goldenen Eiern, Zapfen und Nüssen und einem vergoldeten Märchenzweig macht deutlich, mit wie viel Liebe und zeitaufwändigen Vorbereitungen der Tannenbaum im 19. Jahrhundert gestaltet wurde. Der Dichter zelebrierte die Festvorbereitungen nicht nur im Kreis der Familie, sondern beschrieb die Festvorbereitungen in seinen Weihnachtsbriefen bis ins Detail:
“… kleine Wachskinder, die jedes Mädchenherz entzücken müssen, schweben auf den Tannenspitzen, unzählige Glaskugeln, goldne Eier, goldne Wallnüsse und Pflaumen, denen ich die Arbeit dreier Feierabende widmete, während Probst Feddersen uns Arnims Appelmänner vorlas, Rosinenguirlanden, Goldstreifen, buntgefüllte weiße Netze, über deren richtige Construktion eine ganze Ratsversammlung gehalten ; … nachdem fünf Personen 6 Stunden damit zugebracht hatten, nur um die Sachen an diesem ungeheuern Baum zu befestigen, wurden denn gestern Abend um 5 Uhr die 60 Wachslichter angezündet; und ich konnte mir mit aufrichtiger Befriedigung sagen: ein solcher Weihnachtsbaum brennt vielleicht heut Abend in ganz Schleswigholstein nicht mehr!”
Husum, Dezember 1851
Impressionen des “Zimmers”
Neben der geklebten, geschnittenen und vergoldeten Baumzierde widmet sich die Ausstellung in diesem „Zimmer“ auch den anderen Zeugnissen des Biedermeierschmuckes.
Alte original gefüllte Weihnachtskisten zeigen, wie der Familien-Christbaumschmuck eine eigene Tradition hatte und jedes Jahr erneut den Baum zum schönsten Fest des Jahres erstrahlen ließ. Oft wurde er über mehrere Generationen weitergegeben. Mal wurde ein Stück ergänzt, mal ging vermutlich etwas kaputt, oder der Inhalt der Weihnachtskiste wurde zwischen den Nachkommen aufgeteilt, ja sogar Stücke, die nicht mehr dekoriert wurden, verblieben in der Kiste.