Das “Wohnzimmer” (Parterre)

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Werkzeuge, Materialien, Produkte – dieses Zimmer widmet sich ganz der Herstellung des Weihnachtsbaumschmucks, insbesondere der Fertigung von Weihnachtskugeln. Diese nicht mehr wegzudenkenden gläsernen Accessoires am festlichen Tannenbaum sind ab ca. 1850 in der Region rund um Lauscha, einem kleinen Bergdorf in Thüringen, in Heimarbeit hergestellt worden und waren eigentlich ein Ersatz für echte Früchte wie Äpfel und Pflaumen, die in frischer und getrockneter Form den Biedermeierbaum ebenso schmückten wie Gebäck und Nüsse. Hergestellt in der Glashütte aus schwerem verspiegelten, teils farbigen Glas wurden diese Kugeln schnell zu einem Verkaufsschlager. Die hauchdünnen Kugeln, wie wir sie heute kennen, entstanden erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in den Stuben der Heimarbeiter. Anschaulich werden die Werkzeuge, Formen und einzelnen Produktionsschritte bis zur fertigen Weihnachtskugel in der Ausstellung gezeigt.

Impressionen des “Wohnzimmers”

Die Herstellung von Schaumgold und Lametta war in Franken zu Hause. Feine leonische Drähte dienten zur Veredelung von Glaskugeln, die zusammen mit dem frühen Lametta, das wie Engelshaar den Baum umspann, dem festlich geschmückten Christbaum einen himmlischen Glanz gaben. Ein weiteres Produkt der Region waren die Rauschgoldengel, hergestellt unter Verwendung eines Kopfes aus Porzellan, Holz oder Wachs und einem Kleid aus reich verziertem Rauschgold. Bis heute gehört diese Figur als „Christkindl“ zur jährlichen Eröffnung des Nürnberger Christkindlmarktes.

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