Die Backtradition des Lebkuchens hat seit der Antike überdauert. Für die Kulturgeschichte dieses Gebäcks spielt Deutschland eine wichtige Rolle. Hier haben viele Städte und Landschaften dem Lebkuchen eigenständige Formen und Geschmacksrichtungen gegeben und ihre Namen als Typ-Bezeichnungen daran gebunden: Aachener Printen, Coburger Schmätzchen, Pulsnitzer Pfefferkuchen, Thorner Kathrinchen, Liegnitzer Bomben usw. Lebkuchenzentren entstanden, wo Fernstraßen Absatzgebiete erschlossen und Handel den Nachschub an Gewürzen und Rohstoffen erlaubte. Bunte Lebkuchenbilder (Oblaten) gelangten – auch als Sammelobjekte – nach ganz Europa und Übersee. Alte deutsche Siedlungsgebiete beeinflussten mit ihrer Backtradition das umliegende Land. Das gilt auch für die deutschen Auswanderer in den USA, wo große Lebkuchenhaus-Wettbewerbe gesellschaftliche Ereignisse sind.
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(bereitgestellt von der Deutschen Nationalbibliothek)